Von Bivio durch das Val Maroz ins Bergell

Ob ich die Edelweiss beim Hochspannungsmast gesehen hätte, fragt mich ein Kontrolleuer der Elektrizitätswerke Zürich. Natürlich nicht, denn ich habe nur Augen für den Ausblick hinunter ins Val Maroz, das ich morgen hinaufwandern werde. Weiter oben, am Lunghin, könne man die berühmten Blumen jeweils fast mähen, wenn man dürfte. Darf man aber nicht, denn das Edelweiss ist eine geschützte Art. Heute ist der erste Tag dieses Zweitägers. Mit dem Höhepunkt Septimerpass, einem der wichtigsten Alpenübergänge zur Römerzeit, über den später auch Kaiser und Könige mit ihren Heeren und die Händler in ihrer Gefolgschaft gewandert sind. Mein Ziel ist das Hotel Stampa in Casaccia, einem historischen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert und einziges Hotel im ersten Dorf nach den engen Kehren der Maloja-Passstrasse, die vom Oberengadin hinunter ins italienische Chiavenna führt. Es ist eines der Dörfer der Gemeinde Bergell, die neben Casaccia aus den durchwegs schmucken Dörfern Maloja, Vicosoprano,